Traubensaft findet sich heute in jedem Supermarkt. Es gibt gleichermaßen Saft aus hellen, wie auch aus dunklen Trauben. Aber wussten Sie, dass Sie Ihren eigenen Traubensaft selbst herstellen können? Wir zeigen Ihnen in diesem Beitrag, wie Sie leckere Trauben selbst entsaften und gesunden Saft herstellen können.
Inhalt in der Übersicht
Traubensaft herstellen – so funktionierts
Nachfolgend wollen wir Ihnen vier Methoden vorstellen, mit denen Sie den leckeren Saft selbst zaubern können. Bei drei Methoden benötigen Sie jeweils einen speziellen Entsafter, in der dritten Variante reicht ein einfacher großer Kochtopf, ein leeres Gefäß für den späteren Saft, ein Sieb und ein Küchentuch, welches natürlich frisch gewaschen sein sollte.
Methode 1 – die Trauben-Entsaftung im Kochtopf
Diese Methode ist einfach durchzuführen. Erhitzen Sie die Trauben mit etwas klarem Wasser im Kochtopf, bis sie aufplatzen. Wenn der Saft aus allen Trauben austritt, lassen Sie das ganze etwas abkühlen und drücken die Masse anschließend durch das Sieb. Die festen Bestandteile haben Sie nun bereits vom Saft getrennt, allerdings schwimmen in diesem immer noch kleinere Traubenstückchen herum. Deshalb seihen Sie nun die Flüssigkeit durch das Tuch ab, um einen reinen Traubensaft zu erhalten. Möchten Sie den Saft nun länger aufbewahren, beachten Sie bitte das im unteren Abschnitt folgende Kapitel „Traubensaft haltbar machen“.
Vorteile der Methode im Topf
- Es wird kein teures Zubehör, wie ein Entsafter benötigt. Praktisch jeder Haushalt hat die benötigten Utensilien in der Küche.
- Auch mittelgroße Mengen sind problemlos zu bewältigen.
Nachteile der Entsaftung im Kochtopf
- Die Vitamine werden durch die Erhitzung teilweise zerstört.
- Der Saft wird durch die Zugabe von etwas Wasser verdünnt.
- Die Traubenreste sind nicht vollständig entsaftet. Im Vergleich zum Entsafter gewinnt man weniger Saft.
Methode 2 – die Entsaftung von Trauben über den Zentrifugal-Entsafter
Der Zentrifugalentsafter ist ein Küchengerät, welches in der Regel ab 50 EUR oder 60 EUR aufwärts bis einige Hundert EUR, je nach Qualität und vor allem Material, kostet.
Für die Entsaftung im Zentrifugalentsafter werden die Stiele der Trauben zunächst entfernt und die Trauben gut gewaschen. Anschließend werden die Trauben in den Entsafter gegeben und mittel hoher Drehzahl über die Zentrifugalkraft gegen ein außen umliegendes Sieb gedrückt. Dieses separiert die Trauben und den Saft, indem der Saft durch die Fliehkraft durchs Sieb fließen kann. Auch hier gilt, dass der Traubensaft anschließend haltbar gemacht werden muss (siehe weiter unten).
Vorteile der Zentrifugal-Entsaftung
- Es wird relativ viel Saft gewonnen, weil durch die Fliehkraft die Trauben ordentlich zerdrückt und zerrieben werden.
- Die Entsaftung selbst ist einfach.
Nachteile des Zentrifugalentsafters
- Die Trauben müssen vorab entstielt werden.
- Große Mengen sind mit diesem Gerät nicht möglich. Gerade günstige Geräte müssen oft nach 1-2 Durchläufen bereits eine Pause einlegen, damit der Motor nicht überhitzt.
- Durch die starke Reibung wird der Traubensaft erhitzt, Vitamine leiden.
- Die meisten Geräte sind aufwendig zu reinigen.
Methode 3 – der Dampfentsafter zur Herstellung von Traubensaft
Der dreiteilig aufgebaute Dampfentsafter ist so konstruiert, dass im unteren Gefäß erzeugter Dampf durch die Mitte nach oben steigt, die Trauben im obersten Gefäß zum Platzen bringt und der Saft durch ein Sieb im mittleren Gefäß aufgefangen wird. Wie ein Dampfentsafter funktioniert, können Sie in diesem Artikel über Dampfentsafter nachlesen. (Link auf Dampfentsafter setzen)
Vorteile des Dampfentsafters
- Der Dampfentsafter eignet sich für große Mengen Traubensaft.
- Der Saft ist direkt nach Entnahme durch die Hitze sterilisiert und kann, in hygienisch reine Flaschen (am besten ausgekocht) abgefüllt, lange lagern.
Nachteile des Dampfentsafters
- Der Dampfentsafter ist groß und nimmt viel Platz weg. Er lohnt sich nur für Personen, die regelmäßig größere Mengen entsaften.
- Durch die Erhitzung gehen viele Vitamine verloren.
Methode 4 – der Slow Juicer
Der Slow Juicer ist die gesündeste Art, Trauben zu entsaften. Die gereinigten und entstielten Trauben werden oben in den Entsafter gegeben und mittels Motorkraft durch stabile Schnecken gedrückt, welche die Trauben zerdrücken und den Saft herauspressen.
Vorteile des Slow Juicers
- Der Saft ist frisch und gesund, alle Vitamine bleiben erhalten, da keine Hitze entsteht. Ideal, um zum Beispiel morgens einen frischen Saft zu pressen.
- Mit dem Slow Juicer lassen sich auch Gemüse entsaften, was ein unschlagbarer Vorteil gegenüber den anderen Geräten ist.
Nachteile des Slow Juicers
- Slow Juicer eignen sich nur für geringe Mengen. Bereits für 4 Personen einen Traubensaft zu pressen, dauert eine geraume Zeit, was die meisten Menschen im Alltag als lästig empfinden.
- Slow Juicer sind in der Regel schlecht zu reinigen, aber gerade hier ist die Reinigung besonders wichtig, da keine Hitze entsteht, die Keime abtötet.
- Slow Juicer sind nicht gerade günstig, gute Geräte kosten 3-stellig.
Traubensaft haltbar machen – so einfach geht’s
Um Traubensaft haltbar zu machen, bedient man sich eines simplen Tricks. Der Traubensaft wird zunächst zum Kochen gebracht und dann, nur leicht abgekühlt, in sterile Glasflaschen gefüllt, die sich luftdicht verschließen lassen müssen. Bis zu einem Jahr und länger ist der Traubensaft dann haltbar, wenn er kühl und dunkel gelagert wird. Ideal für große Mengen.
Aber wie bekommt man sterile Flaschen?
Auch dieses Problem wird durch Hitze gelöst. Deckel und Glasflaschen werden mit heißem Wasser (am besten kochend) sterilisiert. Die Deckel sollten längere Zeit in heißem Wasser liegen, die Flaschen mit kochendem Wasser gefüllt werden.
Auch die Sterilisation von Glasflaschen im Backofen ist möglich. Einfach für 20-30 Minuten auf 180 bis 200 Grad Celsius erhitzen. Vorsichtig abkühlen lassen und mit sauberen Händen herausholen und umgehend mit dem sterilen Deckel verschließen.
Fazit
Leckeren Traubensaft herzustellen ist nicht schwer und der Saft ist nicht nur lecker, sondern auch gesund. Grundsätzlich funktioniert die Entsaftung von Trauben in jedem Haushalt mit der Topf-Methode. Je nach Menge und Zielsetzung (z.B. große Mengen oder aber besonders gesunder Saft) kann man sich auch einen Entsafter zulegen.